Die Top 5 der berühmtesten Pyramiden 5
Ägyptens Pyramiden
Die Grabstätten vieler ägyptischer Regenten (Pharaonen) des Alten Reiches (ca. 2680 bis 2180 v. Chr.) und Teilen ihres Hofstaates sind Pyramiden. Diese Pharaonen werden deshalb auch als Pyramidenbauer bezeichnet.Die Entwicklung der altägyptischen Pyramiden begann mit so genannten Mastabas; zunächst ein aus Lehmziegeln bestehender einstufiger und flacher Bau, auf den später weitere Stufen aufgesetzt wurden. In der Folge entstanden in der 3. Dynastie die Stufenpyramiden. Es wurde jedoch nur Djosers Stufenpyramide in Sakkara fertiggestellt, während zwei weitere Stufenpyramiden (die Sechemchet-Pyramide und die des Chaba) dieser Dynastie unfertig blieben.
In der 4. Dynastie präsentierte Pharao Snofru relativ schnell, in nur wenigen Jahren drei riesige, ausgereifte Pyramiden (Meidum-Pyramide, Knick- und Rote Pyramide in Daschur), welche zusammen mit den drei Pyramiden von Gizeh etwa 3/4 der Gesamtmasse aller ägyptischen Pyramiden ausmachen, und dies schon innerhalb der ersten 100 Jahre der ca. 2700 Jahre währenden Pyramidenzeit. Auch wenn die Bauweise der Pyramiden sehr unterschiedlich war, basieren alle auf demselben Grundkonzept mit einer inneren Stufenpyramide, die aus nach innen geneigten Strebemauern besteht, und gegebenenfalls einem darüber gelegten, glatten Mantel.
Die Komplexität des Pyramidenbaus, ihre künstlerische Ausgestaltung, ihre Neigungswinkel, und die Ausführung der Grabkammern variiert über die Dynastien hinweg stark.
Es gibt unterschiedliche Theorien, wie die Ägypter den Böschungswinkel ihrer Pyramiden auswählten. Eine geht davon aus, dass für die Senkrechte des Steigungsdreiecks der Pyramide immer die ägyptische Elle zu 28 Fingern gewählt wurde, während die Länge der Waagrechten eine variable Anzahl von Fingern aufweist. Alte Pyramiden hatten dabei ein flacheres Höhen-zu-Breiten-Verhältnis, z. B. die Djoser-Pyramide 28:25. Die Knickpyramide hat zwei verschiedene Böschungswinkel. Das später häufig benutzte so genannte Cheops-Maß betrug bereits 28:22. Zahlreiche noch jüngere Pyramiden wurden bis zur vermutlich bautechnisch bedingten Steilheitsgrenze von 28:20 realisiert. Die Winkel der Seitenwände wurden so genau gemessen, dass sie an der Spitze aufeinander trafen. [3]
Bedeutung der Pyramide
Die Pyramiden dienten im Alten Ägypten als Begräbnisstätten der Könige.[5] Die Wände im Inneren dieser Bauwerke waren bis einschließlich in die 4. Dynastie undekoriert. Seit der 5. Dynastie finden sich in den Grabkammern die sogenannten Pyramidentexte. Der Weg zu den Grabräumen führte in den Pyramiden durch einen langen Tunnel. Zum Schutz vor Grabräubern lag der Eingang zu diesem Tunnel versteckt und war sorgfältig versperrt. Die Pyramiden wurden in der Nähe des Nils erbaut, so dass die Steinblöcke auf dem Wasserweg dorthin transportiert werden konnten. Das letzte Stück zog man sie auf Schlitten.Die ca. 60 m hohe Stufenpyramide des Djoser (Altes Reich) wurde während ihrer Bauzeit fünfmal erweitert. Das erste Bauwerk war ein massiver Steinbau von 63 Metern Seitenlänge und 8 Metern Höhe, der in der Form dem damals üblichen Grabbau hoher Hofbeamter, der Mastaba entspricht. Die Außenflächen dieses Bauwerks waren aus feinem Tura-Kalkstein und bereits sorgfältig bearbeitet und geglättet, bevor der erste Erweiterungsbau darüber errichtet wurde. Die erste Erweiterung vergrößerte das Bauwerk allseitig um 3 Meter. In einem zweiten Schritt wurden an der Ostseite elf Schächte angelegt, die 33 Meter tief in den Felsengrund reichen. Dann wurde die Mastaba um achteinhalb Meter erweitert, so dass sie die Schächte überdeckt. In einem der Stollen, die von diesen Schächten abzweigen, wurden zahlreiche Gefäße aus früheren Dynastien gefunden, die anscheinend zur Zeit Djosers aus anderen, von Grabräubern heimgesuchten Grabstätten, hierhin verbracht wurden. Bevor diese dritte Ausbaustufe vollendet war, begann bereits die vierte Phase des Umbaus. Jetzt wurde das Gebäude seitlich wieder um drei Meter erweitert, bekam aber gleichzeitig das erste Mal die Form einer Stufenpyramide von 40 Metern Höhe. In der letzten Ausbaustufe wurde die Pyramide schließlich an der Nord- und Westseite bis auf eine Gesamtfläche von 125 x 110 Metern erweitert und die Höhe durch zwei weitere Stufen auf 60 Meter erhöht.
Eine mythologische Deutung der Stufenpyramide ist, dass durch die Konstruktion der Stufenpyramide eine riesige Steintreppe zum Himmel realisiert werden sollte, die es dem verstorbenen König ermöglichen sollte, als „menschliche Entsprechung der Sonne (Horus)“ einen gleichwertigen Rang wie die Sonne selbst einzunehmen. Die Pyramide ließ damit den König in seinem „Haus der Ewigkeit“ die Unsterblichkeit erlangen.
Architektonisch ist die Form der Stufenpyramide eine eindrucksvolle und durchdachte Vergrößerung der ursprünglichen Mastaba. Allein die letzte Erweiterung bedeutet eine Erhöhung des verbauten Steinvolumens von 200.000 auf 850.000 Tonnen. Eine maßstäbliche Vergrößerung der ursprünglichen Mastaba hätte nicht nur den Materialbedarf noch einmal erheblich vergrößert, ein solches Bauwerk wäre auch nicht ausreichend stabil. Die Stufenpyramide stellt im Prinzip sechs aufeinandergestellte Mastaben dar, die der damals üblichen Form der Begräbnisstätte entsprechen, bildet in ihren Gesamtmaßen aber ein beeindruckendes und zu seiner Zeit beispielloses Bauwerk.
Die beim Bau dieser ersten Pyramide entwickelten Techniken bilden die Grundlage aller späteren Pyramiden. Auch die „echten“ Pyramiden bestehen in ihrem Inneren aus einer Stufenpyramide, die mit glatt behauenen Steinen verkleidet ist. Für die Errichtung der Pyramiden war eine große Zahl ausgebildeter und erfahrener Fachkräfte notwendig, die versorgt werden mussten. Da die Pyramiden nachgewiesenermaßen von unten nach oben, gleich auf der gesamten geplanten Grundfläche errichtet wurden, entstand durch den Bau ein einem Pyramidensystem vergleichbares Problem. Je höher die Pyramide wuchs, desto geringer wurde die Fläche, auf der gebaut werden konnte, und desto weniger Arbeiter fanden hier Platz. Sollten die Arbeiter nicht arbeitslos werden, musste mit dem Bau des nächsten vergleichbaren Bauwerks begonnen werden, sobald eine Pyramide etwa ein Drittel ihrer Gesamthöhe erreicht hatte. [3]